Der Freitag der Dreizehnte hatte, wie teilweise befürchtet, für die aktuelle Veranstal–
tung keine negativen Auswirkungen, wohl aber für alle aktiven und passiven Mitglie–
der des MGV Liederkranz Kirrlach.
Nach dem Verzehr schmackhafter Bratwürste (gespendet von Max Oechsler, Alois
Decker und Rolf Mayer) und den zu erwartenden Freigetränken auf Kosten des
Vereins, ahnte die relativ gut besetzte Versammlung (es hätten einige Mitglieder
mehr sein können) noch nicht, dass die milden Gaben durch eine satte „Beitragsan–
passung“ anders gesagt „Erhöhung“ wettgemacht wurden.
Ein weiteres Novum in der Geschichte des Vereins war die Vereinigung zweier Ver–
waltungspositionen auf eine Person.
Wie in vielen anderen kulturellen Vereinen beklagte Vorstand Erwin Mayer bei sei–
ner Begrüßung (unter den Ehrengästen OB Walter Heiler) den fast zweijährigen
Ausfall sämtlicher Veranstaltungen, Chorproben, Sängerheim-Vermietungen zu pri–
vaten Festlichkeiten und somit den totalen Ausfall aller Einnahmen.
Die fixen Kosten belasteten allerdings weiterhin den Vereinshaushalt.
Durch den zeitweisen Gehaltsverzicht der beiden Dirigenten konnten die Ausgaben
allerdings spürbar reduziert werden.
Optimistisch warf Mayer einen gewagten Blick in die Zukunft in der Hoffnung, dass
die kulturellen Veranstaltungen wieder Fahrt aufnehmen würden.
Der MGV Liederkranz beteiligt sich zurzeit mit 40 Sängern am musikalischen Zusam–
menschluss mit dem GV Frohsinn Kirrlach zum „Männerchor Kirrlach“.
Der Besuch der Chorproben sei aber coronabedingt bei beiden Gruppen, belegt
durch die Anwesenheitslisten von Schriftführer Heger, immer noch ziemlich lücken–
haft.
Die im Juli 2021 durchgeführte „Zukunftswerkstatt“ mit allen Chorgattungen der bei–
den Vereine zeigte verschiedene Ansätze der modernen Vereinsführung und Chor–
gestaltung auf.
Für diese Veranstaltung wurden übrigens nur die beiden Kirrlacher Vereine durch
den Badischen Chorverband nominiert. Die Vorbereitungen übernahm dankenswer–
terweise Frohsinn-Vorstand Klaus Müller.
Zur Verbesserung der finanziellen Situation kann das Sängerheim mit einigen organi–
satorischen Veränderungen weiterhin für alle privaten Veranstaltungen gebucht wer–
den.
Laut Gospel-Vorstand Lothar Sand blieb beim Gospel-& Jazzchor durch Corona al–
les ruhig. Nach Aussetzen aller Chorproben mit zwischenzeitlichen Wiederaufnah–
men versuchte man es mit Online-Proben, die außer schönen Chats nicht viel brach–
ten.
Dank des Einsatzes von Chorleiter Jochen Seitz und Petra Hasselbach gelangen
3 „Split-Screen-Videos (leider gibt es keine passende Übersetzung)“.
Ab März 2022 liefen die Proben wieder an.
Der Chor hofft auf die Wiederholung des traditionellen Galakonzerts, das aber noch
nicht terminiert werden konnte.
Chorleiter MD Richard Trares (Männerchor Kirrlach) vermerkte in einem kurzen
Rückblick, dass in den vergangenen 2 Jahren nichts los war.
Seit Wiederbeginn der nach seiner Wahrnehmung wieder sehr guten Singstunden
könne er trotzdem nicht vorhersagen, wie es künftig mit dem Chorgesang weiterge–
hen soll. Unter anderem vermisse er die vermehrt ausbleibende Jugend.
Kirrlacher Rheintalhalle bezeichnete er im Nachhinein in jeder Hinsicht als sehr er–
folgreich.
Durch freiwillige Spenden konnten dabei 4600 € erzielt werden. Der Frohsinn-Frau–
enchor gewann 5 neue Sängerinnen.
Trares dankte OB Walter Heiler sehr herzlich für die gemeinsam verbrachte „tolle
Zeit“.
Auch Chorleiter Jochen Seitz sah in den vergangenen Jahren der Pandemie Licht
und Schatten. Sein Gospel- & Jazzchor umfasse zwar 46 Stimmen mit einem
Durchschnittsalter von 51,5 Jahren, leide aber unter der Mangelware „Männer“.
Mit einem gewissen hintergründigen Humor wies er darauf hin, dass „Mann“ als Sin–
gle hier die Partnerin fürs Leben finden könnte.
Seitz sprüht vor Optimismus.
Durch gewisse Außenwirkung, Werbung, oder Flyer müsse man offensiver auftreten,
indem zur musikalischen Seite auch Gemeinschaft, Geselligkeit, Empathie und famili–
äre Wärme nicht ohne Erwähnung bleiben dürfte.
Beispielsweise könnten auch Konzerte im kleinen Kreis, d.h. im Sängerheim, dem fa–
miliären Gefühl des Chores förderlich sein.
Dachte er dabei vielleicht an die 2 sehr erfolgreichen Veranstaltungen der Vatertags–
buben „Gesang und gutes Essen unter Freunden“?
Schriftführer Michael Heger hatte wieder akribisch alle Termine der vergangenen
2 Jahre notiert. Erfreulicherweise zeigte sich in diesem Zusammenhang, dass im
Gegensatz zu den 22 verstorbenen Mitgliedern auch einige Hochzeiten und Gebur–
ten zu feiern waren.
Zum Gedenken der Verstorbenen hatte anfangs Vizedirigent Dieter Bitz den Kir–
chengesang „Tebe moem“ angestimmt.
Wie erwartet, konnte Kassier Christoph Orintas keine Lobgesänge auf die Vereins–
finanzen anstimmen. Ein Landeszuschuss in Höhe von 9000 € sowie großzügige
Spenden sorgten für eine gewisse Aufhellung des unvermeidlichen Minus im Jahres–
soll. Die Bekanntgabe einer Getränke-Provision der Brauerei in Höhe von 27 €Cent
(!!) sorgte für Erheiterung des Publikums!
Äußerst beachtlich ist die Spende des 90jährigen immer noch aktiven Sängers Lud–
wig Heger in Höhe von 2000 €, sowie eine erhebliche Zuwendung durch Ex-Tenor
Herbert Vogelbacher. Beide können diese Beträge als Rentner steuerlich nicht gel–
tend machen!
Der Revisionsbericht der Revisoren Günter Hofmann und Simon Haag, vorgetra–
gen durch letzteren, bescheinigte eine einwandfreie Kassenführung von Orintas. Die
dabei servierte „Grumbierworscht“ hat laut Aussage von Haag nicht zu dem entlas–
tenden Ergebnis beigetragen.
OB Walter Heiler war optimistisch gestimmt durch die, trotz riesiger allseits bekann–
ter Schwierigkeiten in der Vergangenheit, doch äußerst erfreulichen Berichte der Ver–
waltung. Er dankte allen, die diesen Verein durch ihren Einsatz am Leben erhalten
haben. Die Geschichte werde zeigen, was richtig oder unrichtig war.
Auf seine Empfehlung erteilte die Versammlung einstimmig der gesamten Verwal–
tung Entlastung.
In der folgenden Ausgabe werden die Wahlergebnisse sowie die Höhe der Bei–
tragserhöhung bekanntgegeben und analysiert.